NOTIERT IN WASHINGTON

Wenn der Präsident (nur) zwei Mal trifft . . .

Als erster afroamerikanischer Präsident der USA hat er Geschichte geschrieben, und mit Genugtuung kann Barack Obama auf die Verabschiedung einer Gesundheitsreform, die Stabilisierung am Arbeitsmarkt sowie eine konjunkturelle Erholung verweisen, die...

Wenn der Präsident (nur) zwei Mal trifft . . .

Als erster afroamerikanischer Präsident der USA hat er Geschichte geschrieben, und mit Genugtuung kann Barack Obama auf die Verabschiedung einer Gesundheitsreform, die Stabilisierung am Arbeitsmarkt sowie eine konjunkturelle Erholung verweisen, die immer mehr an Fahrt gewinnt. Doch auf nichts ist der Präsident so stolz wie auf seine sportlichen Talente. Hinter dem Weißen Haus ließ er sogar einen Basketballplatz bauen, wo er ab und zu Spiele gegen Mitarbeiter bestreitet. In den Medien wird zudem seit Jahren die Illusion geschürt, der 51-Jährige sei so begabt, dass er im Duell mit Profis seinen Mann stehen könnte. Vor einigen Wochen trat der Präsident auf dem heimischen Platz sogar gegen Superstars der Miami Heat, Meister der NBA-Profiliga, an und soll eine gute Figur gemacht haben.Umso peinlicher muss es gewesen sein, als sich Obama am Ostermontag vor laufenden Kameras eine Blöße gab. Dreißigtausend Kinder samt Eltern hatte die First Family zum traditionellen Osterfest auf den Südrasen des Weißen Hauses eingeladen. Die Kinder suchten Ostereier, spielten, und einige warfen Körbe. Auch Obama wollte mit von der Partie sein. Nur ein oder zwei Würfe, hatte der Präsident gesagt. Doch er traf und traf nicht. Weder von der Freiwurflinie noch von links, rechts oder direkt unter dem Korb. Gäste zückten ihre Handys und drehten Videos, die prompt auf Youtube landeten. Einige kommentierten zynisch: “Wieder daneben, schon wieder daneben (. . .)”. Nach mehreren Minuten hatte der angeblich so begabte Präsident exakt 2 von 22 Würfen getroffen, eine peinliche Bilanz.Ein Regierungssprecher meinte später, dass der Stress des Jobs ihm keine Zeit mehr lasse zu trainieren. Anders sieht es Sportkommentator Tony Kornheiser: “Der Mythos des Basketballtalents Obama ist ein für alle Mal zerstört.” *Seit Monaten wird in den USA über die Rechtmäßigkeit von tödlichen Drohnenangriffen gestritten, mit denen CIA und Militär seit Beginn des Kriegs in Afghanistan über 3 000 Terrorverdächtige und vermutlich auch einige Unschuldige aus dem Verkehr gezogen haben. Inzwischen schlägt die Faszination für unbemannte, ferngesteuerte Flugzeuge aber auch auf die Wirtschaft durch: Drohnen für den Privatgebrauch haben Hochkonjunktur. Experten erwarten während der kommenden Jahre einen ähnlichen Boom wie zuletzt bei Smartphones. Die Preise reichen von 500 Dollar für das simpelste Modell bis zu 10 000 Dollar für Exemplare, die vorwiegend von Filmproduzenten sowie gut betuchten Privatbürgern gekauft werden, die ein neues, innovatives Hobby suchen.Als Spitzenmodell gilt das “Phantom”, das von dem Hongkonger Unternehmen DJI hergestellt wird und auf dem US-Markt jede Woche Tausende von Abnehmern findet. Auf einem Miniaturhubschrauber, auch Quadricopter genannt, sind eine bewegliche, ferngesteuerte Kamera und ein hochmoderner Bordcomputer montiert. Erreicht ein Phantom eine Flughöhe von mehr als 70 Metern, dann ist es vom Boden aus nur noch als schwarzer Punkt mit blinkenden Lichtern sichtbar. Über Satellitennavigation gesteuert kann die Miniaturdrohne mehrere Kilometer fliegen, ihrem Besitzer faszinierende Videoaufnahmen liefern und sogar von allein zum Startpunkt zurückfinden, falls der Kontakt zum Handy, von dem mit Hilfe einer App die Befehle erteilt werden, ausfallen sollte.Ein Problem haben die Hersteller mit ihrem populären Produkt allerdings: Es ist von wenigen Ausnahmen abgesehen verboten. Weder dürfen Journalisten Privatdrohnen für ihre Recherchen verwenden, noch sind sie in anderen Branchen kommerziell einsetzbar. Unreguliert bleibt hingegen der unklar definierte “Privatgebrauch”. Die Flugbehörde FAA warnt einerseits vor Gefahren für die Flugsicherheit, wenn sich der Himmel plötzlich mit Tausenden von Miniaturdrohnen füllt. Dennoch will die FAA bis 2015 ein umfassendes Regelwerk für die unbemannten Miniaturflieger vorlegen und diese für bestimmte Zwecke zulassen. “Der Markt steht heute dort, wo Apple vor 25 Jahren war”, glaubt Chris Anderson, Gründer des privaten Drohnenherstellers 3D Robotics.