Mit selbsterfüllenden Prophezeiungen ist das so eine Sache, denn dummerweise funktionieren sie in beide Richtungen: nach oben und nach unten. Mit Blick auf die seit langem schwächelnde deutsche Industrie möchte man den Entscheidern daher ein “Weiter-so” zurufen. Denn zuletzt hat sich bei den Stimmungsindikatoren eine Bodenbildung abgezeichnet. Glauben nun alle fest daran, dass es nicht mehr schlimmer wird, dann sollte es gemäß Definition einer “self-fulfilling prophecy” – einer Vorhersage, die ihre Erfüllung selbst bewirkt, – nicht weiter bergab gehen. Die befürchtete Ansteckung des Dienstleistungssektors bliebe aus. Um den Arbeitsmarkt müsste man sich auch keine Sorgen machen, der dann wiederum den privaten Konsum, eine der tragenden Säulen des Wachstums, weiter befeuern könnte. Wenn nun fleißig konsumiert würde, sollten die Firmen ihre Produktion wieder ausweiten, die Aufträge würden munter in die Häuser flattern und die Läger eher auf- als abgebaut werden. Womit auch die harten Daten wieder besser ausfielen – welch schöne Vorstellung. ba