Wetter treibt Inflation in Indien nach oben
Trockenes Wetter treibt
Teuerung in Indien an
Nahrungsmittel teurer – Längere Zinspause wahrscheinlicher
mpi Frankfurt
Wenig Regen in einigen Teilen Indiens und Fluten in anderen Regionen haben die Preise für Grundnahrungsmittel wie Tomaten, Zwiebeln und Hülsenfrüchte in dem bevölkerungsreichsten Land der Welt nach oben katapultiert. Davon – und von höheren Preisen für Bekleidung – angetrieben ist die Inflationsrate im Juni von 4,25% auf 4,81% gestiegen, wie am Mittwoch aus Daten des Ministeriums für Statistik hervorging. Von Bloomberg befragte Analysten hatten im Vorfeld einen moderateren Anstieg auf 4,6% erwartet.
Die höhere Inflation macht baldige Zinssenkungen der indischen Notenbank zur Stimulierung der heimischen Wirtschaft unwahrscheinlicher. Die Reserve Bank of India (RBI) hatte zuletzt zweimal in Folge die Leitzinsen nicht verändert, um die Auswirkungen der bisherigen Zinserhöhungen zu beobachten. Die Teuerung befindet sich zwar im Inflationsziel der RBI, das bei 2% bis 6% liegt, doch strebt die Notenbank dabei den mittleren Wert der Spanne an.
Die meisten Analysten erwarten bei der kommenden Sitzung im August noch keine Lockerung der Geldpolitik. „Wir gehen davon aus, dass der Handlungsspielraum der RBI später im Jahr größer wird, wenn ein schwächerer US-Dollar die Aussichten auf eine Zinssenkung weniger riskant erscheinen lässt als derzeit“, sagte ING-Analyst Robert Carnell.