wü Paris – In Frankreich haben am Dienstag mehrere tausend Menschen gegen die geplante Rentenreform und die Entscheidung der Regierung protestiert, das Projekt ohne Abstimmung in der Nationalversammlung durchzusetzen. Die Abstimmung über zwei daraufhin von der Opposition eingereichte Misstrauensanträge sollte Dienstagabend stattfinden. Die Beteiligung an den Demonstrationen fiel nicht sehr hoch aus. Seit Premierminister Édouard Philippe Samstag bekanntgegeben hat, Artikel 49.3 der Verfassung zu aktivieren und auf eine Abstimmung in der Nationalversammlung über das Reformprojekt zu verzichten, wurden mehrere Büros von Abgeordneten der Regierungspartei La République en marche (LREM) bei Angriffen beschädigt. Drei LREM-Abgeordnete gaben bekannt, aus der Partei austreten zu wollen. Nach Force Ouvrière (FO) kündigte Dienstag mit der CGT eine weitere Gewerkschaft an, sie werde nicht mehr an der Konferenz zur Finanzierung des Rentensystems teilnehmen. Diese organisiert die Regierung als Zugeständnis an gemäßigte Gewerkschaften wie die CFDT, die eine Alternative zu einer Anhebung des Rentenalters finden wollen.