Wirtschaft der OECD wächst stabil
ba Frankfurt
Die Wirtschaft in den Mitgliedsstaaten der Industrieländerorganisation OECD kommt im dritten Quartal nicht voran. Wie schon im zweiten Vierteljahr legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach vorläufigen Schätzungen um 0,5% zu, wie die Organisation am Dienstag in Paris mitteilte. Verglichen mit dem Schlussabschnitt 2019 übertrifft das BIP in der OECD nun sein Vor-Coronaniveau um 6,0%. Großbritannien hat laut revidierten Daten nun erstmals wieder das Vorkrisenniveau überstiegen – und zwar um 1,8%. Die Tschechische Republik ist mittlerweile das einzige OECD-Land, das sein prä-pandemisches Niveau noch nicht erreicht hat, hieß es weiter.
In der G7 hingegen legte das BIP-Wachstum an Tempo zu. Im Quartalsvergleich meldet die OECD ein Plus von 0,6%, im Frühjahr waren es 0,4%. Ursächlich war eine "deutliche Beschleunigung des BIP-Wachstums in den Vereinigten Staaten". Die US-Wirtschaft legte im Sommer um 1,2%, im Quartal zuvor waren es 0,5%. "Die übrigen G7-Länder verzeichneten im dritten Quartal ein Null-, Beinahe-Null- oder Negativwachstum", teilte die OECD weiter mit: in Kanada, Italien und dem Vereinigten Königreich stagnierte das Wachstum, in Frankreich betrug es 0,1 % und in Japan und Deutschland war es mit –0,5 % bzw. –0,1 % negativ.
Die Ursachen für die jeweiligen Entwicklungen sind breit gefächert. Das rasante Wachstum der US-Wirtschaft beruht auf dem Privatkonsum, der von 0,2% im Frühjahr auf 1,0% im Sommer zulegte. In Japan und Frankreich bremsten der Außenhandel und der Lagerabbau das Wachstum. Im Vereinigten Königreich sanken die privaten und staatlichen Ausgaben im dritten Quartal um 0,4 % bzw. 0,5 % und die Anlageinvestitionen um 2 %. In Italien spiegelte das Nullwachstum einen Rückgang der Inlandsnachfrage – einschließlich der Bestandsveränderungen - wider, während der BIP-Rückgang in Deutschland auf einen geringeren privaten Verbrauch zurückzuführen war.
Das stärkste BIP-Wachstum unter den anderen OECD-Ländern verzeichneten Polen und Costa Rica (1,4% bzw. 1,3%), gefolgt von Ungarn und Mexiko (je 0,9%). Am kräftigsten schrumpfte das BIP dagegen in Irland (–1,8%), gefolgt von Finnland (–0,9%).