Wirtschaftsminister gründet eigene Partei

Der Franzose Macron will für neue Dynamik sorgen

Wirtschaftsminister gründet eigene Partei

wü Paris – Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron hat eine eigene politische Bewegung lanciert. Der 38-Jährige, dem Ambitionen für die Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr nachgesagt werden, gehört zu den beliebtesten Mitgliedern der sozialistischen Regierung von François Hollande.Der Zusammenschluss “En marche” (“in Bewegung”) stehe weder rechts noch links und solle angesichts der Blockade der französischen Gesellschaft für neue Dynamik sorgen, sagte der ehemalige Rothschild-Banker. Ihm gehe es dabei gar nicht darum, einen weiteren Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen zu finden, sondern eine Debatte über die künftige Vision Frankreichs in Gang zu bringen.Macron selbst ist seit 2009 nicht mehr Mitglied der sozialistischen Regierungspartei, deren linkem Flügel er mit seinen für französische Verhältnisse liberalen Ansichten ein Dorn im Auge ist. Beobachter in Frankreich werten die Initiative Macrons als Ohrfeige für Präsident Hollande. Arbeitgeberpräsident Pierre Gattaz begrüßte Macrons Bewegung indes als “erfrischend”. Als offizieller Sitz von “En marche” ist die Adresse der mit Macron befreundeten Frau des Direktors des liberalen Think-Tanks Institut Montaigne eingetragen, dessen Vorstandsvorsitzender Henri de Castries ist, der Noch-Chef von Axa.