Great British Energy

Die Krone als Partner

Labour hat sich einen überraschenden Partner für den Staatskonzern Great British Energy gesucht: den Immobilienverwalter des Königshauses. Das soll Private überzeugen, auch in den Energiekonzern zu investieren.

Die Krone als Partner

Labours Staatskonzern GB Energy kooperiert mit der Krone

Keir Starmer verspricht Verbrauchern niedrigere Rechnungen

hip London

Der britische Premierminister Keir Starmer hat den Verbrauchern niedrigere Energierechnungen versprochen. Dafür soll der staatliche Energiekonzern Great British Energy sorgen. Die Labour-Regierung will ihn in der laufenden Legislaturperiode mit 8,3 Mrd. Pfund ausstatten und damit 60 Mrd. Pfund an privaten Investitionen anziehen. Nun stellte sie einen unerwarteten Partner vor: den Crown Estate, die Immobilienverwaltung des Königshauses.

Das werde Investoren Vertrauen geben, sowohl was die Entschlossenheit der Regierung angehe, als auch was die Geschwindigkeit betreffe, mit der sie Entscheidungen treffen wolle, sagte Starmer dem Sender Sky News. Wann die Rechnungen sinken werden, wollte er nicht sagen. „Es wird Zeit brauchen, bis wir die Vorteile sauberer Energie in Anspruch nehmen können,“ sagte er. „Deshalb handeln wir schnell.“ Great British Energy soll in den kommenden Monaten an den Start gebracht werden.

Offshore-Windkraft bringt hohe Einnahmen

Der Crown Estate verfügt über ein 16 Mrd. Pfund schweres Portfolio. Dazu gehört neben Ländereien und Gebäuden auch der Meeresgrund vor der britischen Küste. Wie aus dem Geschäftsbericht des Crown Estate hervorgeht, hat sich sein Beitrag zu den öffentlichen Finanzen im Fiskaljahr 2023/24 mehr als verdoppelt: auf 1,1 Mrd. Pfund. Zu dem rasanten Anstieg trug das Leasing von Meeresflächen an Offshore-Windkraftwerksbetreiber maßgeblich bei.

George III hatte den königlichen Besitz 1760 gegen jährliche Unterhaltszahlungen an das Parlament abgetreten. Die Einnahmen des Crown Estate gehen an das Schatzamt.

Auf dem Meeresboden, der dem Crown Estate gehört, sollen neue Windkraftwerke entstehen, die bis zum Ende des Jahrzehnts 20 bis 30 Gigawatt zur Stromversorgung beitragen. Bislang dauert die Verwirklichung solcher Projekte bis zu 15 Jahre. Die Einspeisung des Windstroms ins überalterte Elektrizitätsnetz ist technisch anspruchsvoll.

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