ba Frankfurt – Die konjunkturelle Stimmungsaufhellung hat sich im Mai fortgesetzt. So ist das Wirtschaftsvertrauen im Euroraum den zweiten Monat in Folge gestiegen: Der Economic Sentiment Indicator (ESI) legte um 0,7 Punkte auf 104,7 Zähler zu, zudem wurde der Vormonatswert um 0,1 Punkte hochrevidiert. Volkswirte hatten nur ein Plus auf 104,4 Zähler erwartet.Verbessert hat sich die Stimmung bei den Konsumenten, dem Bau und dem Einzelhandel, wohingegen sich das Dienstleistervertrauen etwas verschlechtert hat. Die Teilkomponente für die Industrie blieb unverändert. Sowohl der ESI als auch alle Teilkomponenten liegen weiter über dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten. “Die Konsumenten und Unternehmer im Euroraum scheinen mit Gelassenheit auf die im zweiten Quartal vorhandenen politischen Untiefen zu blicken, sagt Deka-Ökonom Christian Melzer. Am 23. Juni steht das Brexit-Referendum an, am 26. Juni die spanische Parlamentswahl. Er verweist aber auch auf wirtschaftliche Unsicherheitsfaktoren wie die US-Geldpolitik, Krisen in Schwellenländern wie etwa in Brasilien und Venezuela, oder die Konjunktursorgen um China und die USA, die die Wirtschaftsstimmung hätten trüben können.In Spanien hat sich das Wirtschaftsvertrauen zwar leicht eingetrübt, liegt aber immer noch über dem Durchschnitt der Länder des gemeinsamen Währungsraums, ebenfalls wie das von Deutschland (104,8). Das ehemalige Krisenland Zypern liegt mit 111,3 Punkten an der Spitze, gefolgt von Italien (108,4). Die rote Laterne verbleibt bei Griechenland (89,7). Der ESI gibt einen Überblick über die Stimmung in den wichtigsten Wirtschaftsbereichen der Eurozone und gilt als guter Indikator für die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Ökonomen erwarten ein Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal von 0,3 % im Vergleich zum Vorquartal nach + 0,5 % zu Jahresbeginn.Das enger gefasste Industrievertrauen in der Eurozone legte im Mai ebenfalls stärker als erwartet zu. Im Vergleich zum April stieg der Business Climate Indicator (BCI) um 0,11 auf 0,26 Punkte.