Wirtschaftsstimmung in Euroland sinkt stärker als erwartet
Wirtschaftsstimmung in Euroland sinkt stärker als erwartet
ast Frankfurt
Die Wirtschaftsstimmung in Euroland ist noch stärker gesunken als zunächst erwartet. Der endgültige Einkaufsmanagerindex (PMI) der Hamburg Commercial Bank (HCOB) verzeichnete für die Eurozone einen noch deutlicheren Rückgang als in einer ersten Schätzung erwartet. Das teilte HCOB-Partner S&P Global am Dienstag mit. Der endgültige PMI fiel im August auf 46,7 nach 48,7 Punkten im Juli. Seit November 2020 war die Stimmung nicht mehr schlechter. "Die Eurozone ist in der ersten Jahreshälfte nicht in eine Rezession gerutscht, aber die zweite Jahreshälfte wird eine größere Herausforderung darstellen", sagte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der HCOB. Denn mit deutlich unter 50 Zählern signalisiert der Indikator eine Schrumpfung des BIP.
Laut S&P entwickelten sich Industrie und Dienstleister leicht unterschiedlich. Während sich die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe minimal aufhellte – allerdings auf niedrigem Niveau –, trübte sie sich im nach der Coronakrise stabilen Dienstleistungssektor merklich ein. Der Servicesektor habe sich zu einem Bremsklotz entwickelt, kommentierte de la Rubia. Das verarbeitende Gewerbe habe die Talsohle aber wohl noch nicht erreicht. Beim Stellenaufbau zeigten sich die Unternehmen ebenfalls zurückhaltender: "So, wie die Dinge in letzter Zeit gelaufen sind, gehen wir davon aus, dass sie eher früher als später Stellen abbauen werden."