Nach Aufsichtsratsberufung

Wirtschaftsweise wollen über Grimm intern beraten

Nicht nur die anderen Wirtschaftsweisen sehen Interessenskonflikte durch die Wahl von Veronika Grimm in den Siemens-Energy-Aufsichtsrat – die Siemens AG stimmt gegen ihre Berufung.

Wirtschaftsweise wollen über Grimm intern beraten

Nach der umstrittenen Berufung der Wirtschaftsweisen Veronika Grimm in den Aufsichtsrat von Siemens Energy will sich der Sachverständigenrat über das weitere Vorgehen abstimmen. Zunächst solle intern über das Thema beraten werden, hieß es am Dienstag aus dem Gremium. Zur Sache wolle man sich erst äußern, wenn es Ergebnisse gebe.

Mit 76,43 Prozent der Stimmen gewählt

Die Ökonomin und Energieexpertin Grimm ist am Montagabend trotz Kritik der anderen vier Wirtschaftsweisen in den Aufsichtsrat des Energietechnik-Konzerns Siemens Energy gewählt worden. "Siemens Energy gehört für mich zu den weltweit spannendsten Unternehmen", sagte sie. "Mit seinem umfassenden Portfolio spielt es eine entscheidende Rolle bei der globalen Verwirklichung der Energiewende." Sie erhielt auf der Hauptversammlung 76,43% der Stimmen. Die Siemens AG, die an Siemens Energy beteiligt ist, stimmte nach eigenen Angaben allerdings nicht für die Ernennung Grimms. Als Grund wurde ein Interessenskonflikt genannt.

Siemens AG sieht Interessenskonflikt

Den sehen auch die anderen vier Wirtschaftsweisen. Sie haben ihre Kollegin deshalb darum gebeten, auf den Aufsichtsratsposten zu verzichten. "Denn die anstehende Energietransformation ist von herausragender wirtschaftlicher und wirtschaftspolitischer Bedeutung", heißt es in einem in der vergangenen Woche verbreiteten Stellungnahme der anderen vier Weisen Monika Schnitzer, Ulrike Malmendier, Achim Truger und Martin Werding. "In der Ratsarbeit ist die Expertise von Veronika Grimm daher von großem Wert."

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