Wunsch unterstützt EZB-Maßnahmen
Reuters Frankfurt/Warschau – Die EZB hat mit ihrem großen Maßnahmenpaket zur Stützung der Konjunktur aus Sicht des belgischen Notenbankchefs Pierre Wunsch die richtige Antwort gefunden. Die jüngste Serie schwacher Wirtschaftsdaten habe die Notenbank darin bestätigt, sagte Wunsch im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters.”Was wir beschlossen haben, ist ziemlich robust, denn wenn sich die Konjunktur aufhellt und die Inflation anzieht, können wir schneller zum Ausstieg gelangen.” Die im September auf den Weg gebrachten Maßnahmen umfassen unter anderem eine Zinssenkung, die Neuauflage der Staatsanleihenkäufe sowie Erleichterungen für Banken. Die Schritte waren intern teilweise stark umstritten.Warnungen vor den schädlichen Folgen einer lange währenden ultralockeren Geldpolitik nimmt das EZB-Ratsmitglied ernst. “Ich teile die Sorge, dass die negativen Nebenwirkungen umso größer werden, je länger sie besteht”, sagte Wunsch, der seit Januar Gouverneur der belgischen Notenbank ist. Eine Situation, in der sehr schwierige Abwägungen zu treffen wären, sei aber noch nicht erreicht. “Wir sind noch weit davon entfernt, dass wir überall das Entstehen von Blasen feststellen.” Sie sei auch noch nicht beim sogenannten Umkehrzins angekommen. In der Fachwelt wird darunter der Tiefpunkt bei den Zinsen verstanden, ab dem die schädlichen Folgen der lockeren Geldpolitik die Vorteile überwiegen.