DIE USA UNTER TRUMP

Zentralbanker betont Unabhängigkeit der Fed

Trump-Berater bekräftigt Kritik an der US-Geldpolitik

Zentralbanker betont Unabhängigkeit der Fed

Reuters San Francisco – Nach dem US-Wahlsieg von Donald Trump hat ein führender Währungshüter die politische Neutralität der Notenbank betont. “Diese Unabhängigkeit zu haben ist sehr wichtig”, sagte der Präsident des Fed-Ablegers von San Francisco, John Williams. Trump hatte im Wahlkampf scharfe Kritik an der Niedrigzinspolitik der Fed geäußert.Der Republikaner bezeichnete dabei Notenbankchefin Janet Yellen als Befehlsempfängerin des demokratischen Präsidenten Barack Obama. Damit stellte er de facto die Unabhängigkeit der Fed in Frage.Ein führender Wirtschaftsberater Trumps legte am Donnerstag mit Kritik an der Notenbank nach. “Die Fed ist unabhängig. Doch das Problem ist, dass ihre Leistung nicht stimmt”, sagte der Ökonom David Malpass dem Sender CNBC. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, Yellen nach Ablauf ihrer Amtszeit an der Spitze der Notenbank 2018 nicht für weitere vier Jahre nominieren zu wollen. Malpass ließ in dem Gespräch mit CNBC offen, ob er für ihre Nachfolge in Frage kommen könnte. Der Berater Trumps hat, anders als der künftige Präsident, bereits reichlich Erfahrung im Politikbetrieb Washingtons gesammelt. Er war unter den früheren Präsidenten Ronald Reagan und George Bush senior bereits im Finanz- beziehungsweise Außenministerium tätig. Malpass kritisierte, die Fed habe für zu wenig Wachstum gesorgt: “Die Frage ist doch, ob sie in sich geht und ihren Anteil an dem Problem einsieht.”Währungshüter Williams signalisierte nun, dass die Notenbank Federal Reserve an ihrem Kurs der behutsamen geldpolitischen Straffung festhalte. Entscheidend seien für ihn weiter die Konjunkturdaten. Die Fed hat eine baldige Erhöhung des seit Dezember 2015 in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,5 % liegenden Leitzinses signalisiert, falls die Wirtschaft auf Kurs bleibt. Viele Volkswirte rechnen damit, dass sie im Dezember die Zinszügel anziehen wird.