Zuwanderungszahlen sorgen für Verwirrung
hip London – Das britische Statistikamt ONS hat versucht, die großen Differenzen zwischen den offiziellen Zuwanderungsdaten und der Zahl der in der Sozialversicherung registrierten EU-Ausländer zu erklären. Ihre Daten ließen “kurzfristige” Zuwanderung unberücksichtigt, also Menschen, die angeben, sich weniger als ein Jahr in Großbritannien aufhalten zu wollen. Rechnet man sie jedoch hinzu, sind in den vergangenen Jahren mehr als eine Million EU-Bürger mehr zugewandert als bislang angegeben.Das Thema ist vor dem Referendum über die Zukunft des Landes in Europa am 23. Juni politisch aufgeladen. Während die ONS-Statistiker der Überzeugung sind, dass ihre Methode der beste Ansatz ist, um Zuwanderung langfristig zu messen, warf der frühere Londoner Bürgermeister Boris Johnson Premierminister David Cameron “ungeheuerliche Unehrlichkeit” beim Thema Zuwanderung vor. Das Massenblatt “The Sun” hatte der Regierung unterstellt, die Bevölkerung mit geschönten Zahlen hinters Licht zu führen.”Viele Menschen, die eine Sozialversicherungsnummer beantragen, bleiben kürzer als ein Jahr”, sagte der für das Thema zuständige ONS-Statistiker Glen Watson. Deshalb sei die Zahl der in der britischen National Insurance registrierten EU-Ausländer kein guter Indikator für die langfristige Zuwanderung. Die Daten ließen sich auch nicht so einfach zusammenführen.