ahe Brüssel – Die mit hohen Erwartungen gestarteten Verhandlungen um eine Wiedervereinigung Zyperns sind vorerst ergebnislos vertagt worden. Die Gespräche unter der Leitung eines UN-Sondervermittlers sollen nun zunächst am Mittwoch in Genf auf Ebene hochrangiger Beamter fortgesetzt werden. Möglicherweise wird es dann noch im Januar zu einem erneuten Treffen der beteiligten Außenminister kommen. Angestrebt wird nach mehr als 40 Jahren Teilung ein föderaler Staat aus zwei politisch gleichberechtigten Bundesstaaten.Keine Einigung bei den hochrangigen Fünf-Parteien-Gesprächen, an denen auch die Türkei, Griechenland sowie die frühere Kolonialmacht Großbritannien teilnahmen, gab es unter anderem in der Frage der künftigen Sicherheit. Dies betrifft auch die Zukunft der rund 35 000 türkischen Soldaten, die auf der Insel stationiert sind. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan lehnte einen vollständigen Abzug ab, sollte zugleich nicht auch Griechenland seine Truppen abziehen. Auch bei der Frage der Entschädigung von Vertriebenen und der Grenzziehung zwischen den beiden Landesteilen gab es noch keine Verständigung. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte erklärt, er sehe in den Verhandlungen “die allerletzte Chance”, den Konflikt auf normale Weise zu lösen.