Abgesang auf die deutsche Wirtschaft
CFO-Umfrage
Der Kopf steckt
tief im Sand
ab Düsseldorf
Die Ergebnisse der jüngsten Umfrage von Deloitte unter 193 Finanzchefs deutscher Unternehmen überrascht wenig: Der wieder erwachte Optimismus, der die CFO-Umfrage noch im Frühjahr prägte, ist verflogen. Eingekehrt ist stattdessen Ernüchterung. Die Gründe sind rasch aufgezählt: gestiegene Zinsen, hohe Energiekosten, hohe Inflation und nicht zu vergessen die geopolitischen Risiken. Doch sind die Rahmenbedingungen tatsächlich so viel anders als vor einem halben Jahr? Mitnichten. Dass die EZB erst am Anfang eines längeren Erhöhungszyklus steht, war im März ebenso absehbar wie die Tatsache, dass sich die geopolitischen Rahmenbedingungen seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine dauerhaft verschlechtert haben. Der Strompreis ist sogar deutlich von seinen Höchstständen im vorigen Jahr zurückgekommen. Es handelt sich also um eine klassische Fehleinschätzung, der die befragten Finanzchefs im Frühjahr unterlagen. Von daher darf man hoffen, dass die CFOs auch dieses Mal danebenliegen und den Kopf angesichts der gemachten Erfahrung nun zu tief in den Sand stecken.