Übernahme

Abschiedslied für den Osram-Chef

Für Olaf Berlien ist kein Platz mehr im Osram-Konzern mit Mehrheitsaktionär AMS. Der Manager, früher im Vorstand von Thyssenkrupp, will aber in der Industrie bleiben.

Abschiedslied für den Osram-Chef

jh

Die Musik vor Beginn der Telefonkonferenzen wählt Osram mit Bedacht. „Langsam wochs ma z’amm“, sang Wolfgang Ambros im Herbst 2019. Es war die Anspielung auf die von AMS geplante Übernahme. Nun ertönte Blasmusik mit Gesang: „Auf Wiedersehn, ich muss jetzt von dir gehn.“ Die Abschiedsmelodie galt Olaf Berlien, dem Vorstandsvorsitzenden von Osram. Nach gut sechs Jahren verlässt er das Unternehmen Ende Februar. Er will es wohl und er muss es auch, denn unter dem Dach von AMS ist für Berlien kein Platz neben Konzernchef Alexander Everke. Zeit für eine kurze Bilanz: Mit der Trennung vom Geschäft mit klassischen Lampen und Leuchten hat Berlien Osram auf Produkte ausgerichtet, die auf Halbleiter basieren. Das entzündete einen Konflikt mit dem früheren Mutterkonzern Siemens, machte Osram aber für AMS attraktiv. Auch Misserfolge stehen auf Berliens Liste: Die Investition in ein neues Werk in Bulgarien erwies sich als Flop, da sie die Renditeerwartung nicht erfüllte. Gerade wurde es verkauft. Berlien sagt auf Wiedersehen, denn als Industriemanager will er bald wiederkommen.

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