Britische Großbanken

Alles eine Frage der Perspektive

Man kann Barclays schlecht vorwerfen, dass das Institut sein Ziel für die Nettozinsmarge auf dem Heimatmarkt gesenkt hat. Die Bank of England hat den Leitzins weitaus stärker erhöht als Anfang des Jahres erwartet.

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Barclays

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hip London

Es kam nicht gut am Markt an, dass Barclays für das laufende Jahr auf dem Heimatmarkt von einer niedrigeren Nettozinsmarge ausgeht als noch vor einigen Monaten. Statt mit mehr als 3,20% rechnet das Management derzeit nur noch mit 3,15%. Die Einlagenkunden schichten aus Tagesgeld in Festgeld um oder tilgen Schulden. Hypothekenschuldner bemühen sich aus Angst, die Zinsen könnten noch weiter in die Höhe schießen, um eine vorzeitige Refinanzierung. Es ist eine Frage der Perspektive: Die Bank of England hat dafür gesorgt, dass die Zinsentwicklung in Großbritannien unberechenbar geworden ist. Zunächst weigerten sich die Geldpolitiker, etwas gegen die Inflation zu tun, die sie als vorübergehendes Phänomen abtaten. Dann schraubten sie den Leitzins immer weiter nach oben, um Entschlossenheit zu signalisieren. Die Folgen zeigen sich nun in den Ergebnissen von Barclays. Die Führung der Bank hat keinen großen Einfluss auf die Zinsentwicklung. Doch sie hat die Kosten im Griff. Und die breite Aufstellung sorgt dafür, dass sie Schwächen in einzelnen Bereichen wegstecken kann.

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