AMS versteckt sich
Lieferanten dürfen im Regelfall nicht über ihre Kunden sprechen. Apple zum Beispiel ist da sehr strikt. AMS kommt das ganz gelegen, denn mit Offenheit tut sich das österreichische Unternehmen nach wie vor schwer – vorsichtig gesagt. Auch die Übernahme von Osram und die damit verbundene größere Aufmerksamkeit haben nichts daran geändert. Über die Auslistung als Lieferant von Sensoren für die Gesichtserkennung in iPhones schrieben Analysten schon im Januar, vor zwei Wochen brachten Medienberichte darüber der AMS-Aktie einen Tagesverlust von fast 13%. Obwohl Apple der mit Abstand größte Kunde ist, schwieg AMS bisher und versteckt sich nun hinter der pauschalen Aussage, einen geringeren Marktanteil zu erwarten. Ein Analyst beklagte in der Telefonkonferenz eine dürftige Kommunikation mit Investoren schon seit zwei, drei Jahren. Auf seine Frage, ob das Management Verbesserungen anstrebe, ging der Vorstand mit keinem Wort ein. Wenn Osram bald nicht mehr an der Börse notiert ist, wird AMS noch undurchsichtiger für den Kapitalmarkt.