Anleger sollten Gold kaufen
US-Wahlen
Anleger sollten Gold kaufen
Von Dieter Kuckelkorn
Die US-Präsidentschaftswahlen im November rücken näher und viele Anleger fragen sich, wie sie sich mit Blick auf dieses Ereignis positionieren sollen. Die Rohstoffanalysten von Goldman Sachs schlagen nun vor, Gold ins Auge zu fassen. Dafür gibt es in der Tat gute Argumente. Gold empfiehlt sich übrigens unabhängig davon, welcher der beiden führenden Bewerber – Joe Biden oder Donald Trump – sich in der Wahl letztlich durchsetzt.
Gold ist eine traditionelle Absicherung gegen Inflation. Es spricht einiges dafür, dass beide möglichen Präsidenten eher inflationsfördernd wirken. So haben beide Bewerber in ihren Amtszeiten die Staatsausgaben stark hochgefahren. Und beide haben China und den Iran mit Strafzöllen und Sanktionen überzogen, was mit Blick auf die Äußerungen der Kandidaten auch in Zukunft zu erwarten ist. Strafzölle auf chinesische Importe heizen tendenziell die Inflation wieder an. Dasselbe gilt für mögliche neue Versuche, iranisches Öl durch Sanktionen vom Weltmarkt fernzuhalten. Der Iran produziert mit 2,5 Mill. Barrel pro Tag inzwischen wieder eine nicht zu vernachlässigende Menge. Wirksame Sanktionen könnten den Ölpreis daher stark nach oben treiben und in den USA damit natürlich auch die Inflation. Dabei ist es möglich, dass die Republikaner letztlich sowohl das Weiße Haus als auch den Kongress beherrschen werden, was ihnen noch mehr Möglichkeiten gäbe, ihre politischen Ziele auch durchzusetzen, als einer Administration, die keine Mehrheit in den beiden Häusern des Kongresses hat.
Gold dient aber auch dem Werterhalt von Vermögen in allen Arten von schwerwiegenden Katastrophen. Das gilt nicht nur hinsichtlich der Kriegsgefahr mit Russland. Denn egal, wer die US-Wahl gewinnt, zwischen den beiden großen politischen Lagern in den USA nimmt die Konfrontation tendenziell weiter zu. Gemäß Meinungsumfragen von bekannten Instituten wie Rasmussen fürchten viele Amerikaner sogar einen neuen Bürgerkrieg. Auch das sind Szenarien, die den Goldpreis stark nach oben treiben könnten, sollten sie wahrscheinlicher werden.