WertberichtigtDie große Erzählung

Argentinien am Ärmelkanal

Sein goldener Fallschirm trug ihn erst zu Brookfield Asset Management, dann wurde bei Bloomberg noch ein Posten frei. Trotzdem hat der ehemalige Chef der Bank of England, Mark Carney, immer noch genug Zeit, um sich abfällig über politische Gegner von einst zu äußern.

Argentinien am Ärmelkanal

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Erinnert sich eigentlich noch jemand an Mark Carney? Den ehemaligen Gouverneur der Bank of England hatte sein goldener Fallschirm zu Brookfield Asset Management getragen. Dann wurde noch ein Posten bei Bloomberg frei. Eigentlich sollte er alle Hände voll zu tun haben, doch bleibt immer noch genug Zeit, sich abfällig über seine politischen Gegner von einst zu äußern. Zuletzt verstieg er sich auf einer Konferenz von Gleichgesinnten, an der auch Tony Blair teilnahm, zu der Aussage, Liz Truss habe aus Großbritannien ein Argentinien am Ärmelkanal gemacht. Im Bemühen, das Geschehen dort in den ewigen Kampf zwischen vermeintlich Progressiven und angeblich extrem rechten Populisten einzusortieren, vergaß er ganz die Rolle von Notenbank und Aufsicht. Die Bank of England begann viel zu spät damit, den Leitzins zu erhöhen. Die Aufsicht hielt die komplexen Derivatestrategien der Pensionsfonds für unproblematisch. Aber daraus lässt sich keine große Erzählung spinnen. Vielleicht hat Carney den Traum vom Einstieg in die Politik ja doch nicht aufgegeben.

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