WertberichtigtDeutsche Industrie

Auf dem Trockenen

Ifo und Destatis könnten sich einen Papagei anschaffen, der monatlich wiederholt, dass die Materialknappheit in der Industrie sinkt und die Auftragspolster dünner werden. Tropen-Feeling ist dennoch nicht angesagt.

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Deutsche Industrie

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ba Frankfurt

Monat für Monat meldet das Ifo-Institut, dass Materialmangel in weiten Teilen der Wirtschaft nicht mehr der ganz große Bremsfaktor ist. Das Statistische Bundesamt könnte sich auch einen Papagei anschaffen, der monatlich wiederholt, dass liegengebliebene Aufträge endlich abgearbeitet werden können. Die Lieferzeiten haben sich ein Stück weit normalisiert. Wer nun aber gedanklich in den Tropen-Urlaub abtaucht, – auch wenn die derzeitigen Temperaturen dazu einladen – der ist zu schnell. Denn ebenjene sommerliche Hitze lässt die Pegelstände an den Flüssen gerade wieder sinken. Und es braucht keinen Papagei, der stetig wiederholt, wie böse es die Industrie in einer Trockenperiode erwischen kann, wenn viele Vorleistungsgüter und Rohstoffe wie etwa Öl- und Chemieprodukte oder Baustoffe nicht mehr über die Binnenwasserstraßen transportiert werden können. Es reicht die Erinnerung an das Dürrejahr 2018 – oder auch an 2022. Aber auch so könnte die Industrie wegen spärlich fließender Neubestellungen bald auf dem Trockenen sitzen.

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