Aussichtsloser Kampf
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Die hohe Konzentration im deutschen Wirtschaftsprüfermarkt ist seit langem zementiert. Auch wenn die mittelständischen Gesellschaften dynamisch wachsen, haben sie keine Chance, die Lücke zu den vier Marktführern zu schließen. Die Big 4 vereinen die Hälfte des gesamten Geschäfts auf sich, dass deren Marktmacht andernorts noch größer ist, kann die Dramatik nicht schmälern. Die Versuche der EU, über kürzere Rotationsfristen für mehr Wettbewerb zu sorgen, laufen ins Leere. Mit der gesetzlichen Aufarbeitung des Wirecard-Skandals dürfte die Konzentration abermals befördert werden – unabhängig davon, ob der gebrandmarkte Wirecard-Abschlussprüfer EY in Ausschreibungen zunächst ins Abseits gestellt wird oder nicht. Das mit dem SAP-Mandat von BDO erstmals seit langem wieder ein Mittelständler im Dax zum Zug kommt, ist vor allem dem Umstand zu verdanken, dass die in Frage kommenden Marktführer im Geschäft des Softwarekonzerns lieber beraten als prüfen. An der auf Sicherheit bedachten Grundhaltung der Aufsichtsräte wird sich damit so schnell nichts ändern.