Im DatenraumFachkräfteeinwanderung

Bei Frauen und Migrantinnen geht noch was

Mehr Arbeitsmigration und mehr arbeitende Frauen − so lauten Lösungsansätze im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Ganz so einfach ist es aber nicht. So wie bei im Inland geborenen Frauen gibt es bei Migrantinnen noch ungenutztes Potenzial.

Bei Frauen und Migrantinnen geht noch was

Fachkräftemangel

Bei Frauen und Migrantinnen geht noch was

ba Frankfurt

Als probates Mittel gegen den zusehends offener zutage tretenden Fachkräftemangel gelten der Zuzug ausländischer Arbeitskräfte und eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen. Ganz so einfach wie dies klingt, ist es aber nicht. Deutschland ist zwar bei der Arbeitsmarktintegration Eingewanderter erfolgreich, wie die Industrieländerorganisation OECD in einer Studie konstatiert. Es gibt aber reichlich ungenutztes Potenzial. Gerade bei den Frauen, die nahezu die Hälfte der eingewanderten Bevölkerung ausmachen. Zwar haben zwar sie die Nase vorn bei Ausbildung und Sprachkenntnissen, am Jobmarkt aber eine deutlich schwächere Position als männliche Migranten. Unter Eingewanderten ist das Geschlechtergefälle dreimal größer als unter der im Inland geborenen Bevölkerung. Würde die Genderlücke auf das Niveau der im Inland Geborenen verkürzt, wären eine halbe Million Frauen mehr in Beschäftigung.

Zudem arbeiten 51% der Migrantinnen in Teilzeit − dies ist der höchste Anteil im OECD-Raum und auch mehr als die 48% der im Inland Geborenen. Auch ist die Beschäftigungslücke zwischen Müttern mit kleinen Kindern und kinderlosen Frauen unter Eingewanderten mit 30 Prozentpunkten doppelt so groß wie unter den im Inland Geborenen mit 15 Prozentpunkten. Insgesamt sind laut OECD 42% der eingewanderten Mütter erwerbstätig, unter den hierzulande geborenen sind es 73%. Unter den weiblichen Geflüchteten wiederum sind nur 32% erwerbstätig. Zusammen mit den Männern sind es 34%. Die Quote steigt zwar nach den ersten fünf Jahren stark an. Migranten, die zu Beschäftigungszwecken einwandern, haben mit 85% aber schon bei der Ankunft sehr hohe Quoten, die erst mit nahendem Rentenalter allmählich zurückgehen.

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