Mitten im Streit bei Volkswagen um Einschnitte platzt der Mehrheitseigentümer mit einer schlechten Nachricht ins Haus. Die Porsche SE, hinter der die Familien Porsche und Piëch stehen, warnt ad hoc vor einem Jahresverlust in Milliardenhöhe aufgrund umfangreicher Abschreibungen auf die beiden Kernbeteiligungen VW (53,3% der Stimmen) und dessen Sportwagen-Tochter Porsche AG (25%). Die Krise des Mehrmarkenkonzerns und die Schwäche der Edelmarke schlagen bei der Holdinggesellschaft ins Kontor.

Die dritte Ergebniswarnung der Porsche SE in Folge hat es in sich, handelt es sich doch um ein Eingeständnis, dass sich die beiden Kernbeteiligungen in Krisenzeiten als Klumpenrisiken erweisen. Da können Vorstand und Aufsichtsrat noch so sehr für eine diversifizierte Beteiligungsstrategie trommeln – das Wohl und Wehe der Porsche SE hängt an der Entwicklung der beiden Dax-Autohersteller. Und diese ist alles andere als rosig. Marge und Gewinn gehen in den Keller, der Absatz schrumpft.

Die bezifferten Abschreibungen auf VW von bis zu 20 Mrd. Euro und auf die Porsche AG von bis zu 2 Mrd. Euro sind eine bittere Botschaft der beiden Unternehmerfamilienzweige in der Vorweihnachtszeit. Dabei war dies zu erahnen, wies doch die Holding in ihrem Geschäftsbericht 2023 darauf hin, dass Wertberichtigungsbedarf des Buchwerts bestehe, sollten VW und Porsche nachhaltige Ergebnisrückgänge verzeichnen. Dies ist der Fall. Daher fiel die turnusmäßige Werthaltigkeitsprüfung negativ aus.

Sollte die Porsche SE die Maximalabwertungen umsetzen, fiele der Buchwert des VW-Anteils von 51,5 Mrd. auf 31,5 Mrd. Euro zurück, und jener der Porsche AG von 10,5 Mrd. auf 8,5 Mrd. Euro. Das sind zwar gewaltige Summen, allerdings lägen die Buchwerte danach immer noch deutlich über den Marktwerten. Für VW wären dies 14,3 Mrd. Euro und für Porsche 6,9 Mrd. Euro. Das heißt, verharrte das Duo auch 2025 im Rückwärtsgang, so würde sich ein abermaliger hoher Abschreibungsbedarf ergeben. Die Porsche SE befindet sich im Tal der Tränen.