WertberichtigtZinskosten

Brüssels teure Fehlkalkulation mit EU-Anleihen

Geschätzt 30 statt 15 Mrd. Euro Zinskosten bis 2026: Der Hinweis, dass die EU-Anleihen reißenden Absatz gefunden haben, hilft da herzlich wenig.

Brüssels teure Fehlkalkulation mit EU-Anleihen

EU-Anleihen

Brüssels teure Fehlkalkulation

rec Brüssel

Schuldenmachen kostet. Diese vermeintliche Binsenweisheit – in Zeiten der Dauerniedrigzinsdiät in Vergessenheit geraten oder vorübergehend ins Gegenteil verkehrt – holt die Haushälter der EU-Kommission ein. Sie haben sich verschätzt, als sie vor zwei Jahren die Zinsen für den Wiederaufbaufonds kalkuliert haben. Nicht 15 Mrd. Euro dürfte die Aufnahme von mehr als 800 Mrd. Euro an Gemeinschaftsanleihen bis 2026 kosten, eher 30 Mrd. Euro. Der Hinweis, dass die EU-Anleihen reißenden Absatz gefunden haben und bis zu zehnfach überzeichnet waren, hilft da herzlich wenig. Zumal sich der Zinsaufschlag gegenüber Schuldnern wie Deutschland und Frankreich vergrößert hat. Die EU-Kommission bleibt auf den Zinskosten sitzen, wenn die EU-Staaten Zuschüsse aus dem Wiederaufbaufonds abrufen. Das tun sie auf Brüsseler Kosten fleißig. Von den knapp 400 Mrd. Euro an Darlehen, die ihnen zustehen, lassen sie hingegen die Finger – nicht zuletzt, weil sie die Zinskosten selbst tragen. Es sollte niemanden überraschen, wenn die Darlehen aus dem Wiederaufbaufonds Ladenhüter bleiben.

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