Notiert inFrankfurt

Bunte Mischung in der tristen Stadt

Die J.P. Morgan Corporate Challenge in Frankfurt lockte 60.000 Sportbegeisterte in bunten Outfits an die längste Bananentheke Deutschlands. Ein rauschendes Sportfest mit Kostümen, Jubeltruppen und Percussionbands.

Bunte Mischung in der tristen Stadt

Notiert in Frankfurt

Bunte Mischung in der tristen Stadt

Von Alexandra Baude

Ganz Sportdeutschland kennt derzeit nur ein Thema: Die anstehende Fußball-EM im eigenen Land. Ganz Sportdeutschland? Glücklicherweise nein. Frankfurt, obschon Austragungsort von fünf EM-Spielen, ist sich durchaus bewusst, dass es mehr als nur wert ist, auch andere Sportarten zu zelebrieren. Also solche, in denen nicht ein Haufen überaus großzügig bezahlter Stars angeblich geschlagene 90 Minuten lang einem runden Lederfetzen hinterherjagen.

Längste Bananentheke Deutschlands

In dieser Woche haben sich daher wie jedes Jahr wieder Tausende aus den Bürotürmen und auch dem Frankfurter Umland auf den Weg zur längsten Bananentheke Deutschlands gemacht. In farbenfroher Läuferkluft haben es sich um die 60.000 Sportbegeisterte nicht nehmen lassen, in der 30. Auflage der J.P. Morgan Corporate Challenge (JPMCC) die 5,6 km rennend, joggend oder gehend zu bewältigen.

Blau in allen Schattierungen

Der Fantasie waren dabei keine Grenzen gesetzt. Von den Grundfarben der Firmenshirts dominierte zwar wie jedes Jahr das seriöse, Vertrauen erweckende und für Zufriedenheit sorgende Blau in sämtlichen nur denkbaren Schattierungen, das − man kann sich denken warum − vor allem von den Shirt-Designern aus der Finanzbranche gerne genommen wird. Wobei der Kenner sich denkt, dass es wenig hilft, dass sich die Bahn diesmal für hellblau entschieden hat. Denn nachdem es schon im Normalbetrieb an allen Ecken kneift und der Pendler im Regionalverkehr oftmals nur verzweifelt nach alternativen Zügen oder gar anderen Fortbewegungsmitteln suchen kann, bleibt nur zu hoffen, dass die Vorbereitung und die Baustellenplanung tatsächlich ausgereicht haben, um den zusätzlichen Kundenansturm zur EM zu bewältigen.

Maggiflasche sorgt für Aufsehen

Ansonsten wurde aber auch das gesamte
übrige Farbspektrum bemüht, bis hin zu den Neonvarianten. Um hier aufzufallen, musste man schon zu extremen Mitteln greifen: rückwärts laufen etwa oder sich als Astronaut oder als Maggi-Flasche kostümieren. Vielleicht hatte da aber auch nur jemand schlicht eine Wette verloren.

Frankfurt kann Party

Ohne zu wetten, lässt sich aber auf jeden Fall sagen, dass es wieder ein rauschendes (Sport-)Fest war. Denn nicht nur auf den Straßen zwischen den sonst so grauen Bürotürmen war eine bunte Truppe unterwegs. Auch am Straßenrand gab es so einiges zu bestaunen. Die firmeneigenen Jubeltruppen waren oftmals wieder mit Pompons unterwegs, die Plakatvarianten reichten von lange vorbereitet und auf Plane gedruckt bis hin zu „nochmal eben schnell“ auf Kartons geschrieben. Da wurden aber auch Percussionbands aufgeboten und die ersten Partyzelte und -locations am Fuße so manchen Bankenturms bevölkert. Es roch verführerisch nach eben angefeuertem Grill oder bereits gegrilltem Fleisch, aber auch die Lokale links und rechts der Laufstrecke sowie in den heimatlichen Stadtbezirken der Firmenteams füllten sich. Die Firmenszene Frankfurts hat damit bewiesen, dass sie Party kann − jetzt muss die EM nachlegen.

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