Der Gewinn steigt um satte 25%, die Dividende um immerhin 15% – mit dem Ergebnis des Versicherungskonzerns Talanx für 2024 kann man mehr als zufrieden sein. Das gilt auch für die Basis des Geschäfts. Der Konzern ist breit diversifiziert. Rund die Hälfte des Ergebnisses kommt aus der Rückversicherung über die Mehrheitsbeteiligung an der Hannover Rück, die andere Hälfte aus der Erstversicherung.

Das ausgewogene Verhältnis von Erst- und Rückversicherung wird von beiden Seiten getrieben. Die Rückversicherung ist hochprofitabel – ihr Beitrag zum Talanx-Konzernergebnis hat um immerhin 28% auf 1,2 Mrd. Euro zugelegt, ohne zu hohe Risiken aus Naturkatastrophenschäden einzugehen. Noch kräftiger, mit 41% auf 1,1 Mrd. Euro legte allerdings das Ergebnis der Erstversicherung zu. Da ist Talanx eine veritable Aufholjagd gelungen. Zentral waren hier das Firmen- und Spezialgeschäft, der Nukleus von Talanx/HDI, mit einem Gewinn plus von 43% und, mit einem noch stärkeren Wachstum von 62% das internationale Privatkundengeschäft.

Da fällt das nationale Privat- und Firmenkundengeschäft negativ auf mit einem Ergebniswachstum von gerade Mal 1,2%. Ja, der Wettbewerb in Deutschland ist intensiv. Und ja, das Kfz-Geschäft leidet unter stark steigenden Ersatzteilkosten und teilweise explodierenden Stundensätzen in den Werkstätten. Ein Effizienzprogramm läuft. Im Kfz-Geschäft lassen sich höhere Prämien durchsetzen. Und man wolle sich auf bestimmte Produkte (fondsgebundene Lebensversicherung) und Kundengruppen (freie Berufe) konzentrieren. Aber reicht das? Da muss doch mehr drin sein. Denn aufgeben will Talanx das deutsche Geschäft ja nicht, wie Konzernchef Torsten Leue jetzt wieder betonte. Immerhin ist das Geschäft wichtig als Liquiditätsbringer für die Dividende, wie CFO Jan Wicke sagte. Trotzdem: Das Inlandsgeschäft bleibt Sorgenkind. Das lässt sich aber angesichts des höchst erfolgreichen und bezogen auf den Beitragsanteil im Gesamtkonzern deutlich gewichtigeren internationalen und dem Rückversicherungsgeschäft verschmerzen.