Online-Wettanbieter

Da versteht der Staat keinen Spaß

Wettspielanbieter haben es schwer auf dem europäischen Markt, weil sie gegen staatliche Monopole agieren. Um überhaupt ihre Dienste anbieten zu können, müssen sie klandestin operieren. Da wird jeder misstrauisch.

Da versteht der Staat keinen Spaß

md

Wo der Staat die Hand aufhält, sollten Private mit größter Vorsicht agieren, wenn sie was vom Kuchen abhaben wollen. Diese Erfahrung macht nun Bet-at-home. Allerdings nicht zum ersten Mal – insofern hätte der Anbieter von Online-Spielen und -Sportwetten gewarnt sein müssen. Einst war Polen ein wichtiger Markt, ebenso wie derzeit noch Österreich. Dann erfuhr der Konzern, mit welcher Härte Polen (2017), die Schweiz (2019) und nun Österreich ihre Monopole auf den Glücksspielbetrieb bzw. ihre Lizenzvergabepraxis verteidigen – denn darum geht es letztlich in allen Fällen. Bet-at-home schätzt die Monopole als europarechtswidrig ein. In allen Fällen laufen Rechtsstreite, die sich noch Jahre hinziehen können. Doch die Gruppe hat ein Vertrauens­problem, auch wenn sie in der Sache recht haben mag: Um die Regulierung zu umgehen, hat Bet-at-home eine intransparente Struktur. Obgleich im Grunde ein öster­reichisches Unternehmen, ist der Sitz in Düsseldorf. Um aber Geschäfte machen zu können, wurden Töchter auf Malta ge­gründet. Da wird jeder misstrauisch.