Das Tafelsilber der BayernLB
jh
Zu einem glasklaren Bekenntnis zur DKB kann sich Stephan Winkelmeier nicht durchringen. Mit seiner Formulierung „Ich würde schon davon ausgehen“ lässt sich der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Landesbank die Ausgangstür zumindest einen kleinen Spalt offen. Der Frage, ob sich die BayernLB eine Trennung von der Direktbank überhaupt leisten könnte, ohne stark an Ertragskraft einzubüßen, wich Winkelmeier aus. Tatsache ist, dass 2021 die Direktbank 369 Mill. Euro zum Konzernergebnis vor Steuern beigetragen hat. Das waren 45%. Im Coronajahr 2020 hätte die BayernLB ohne die DKB sogar einen Verlust ausweisen müssen. Sicher, die DKB hat 2021 mit 107 Mill. Euro davon profitiert, dass Banken daran verdienen, sich von der EZB Geld zu leihen. Doch der Ergebnisbeitrag des zweitstärksten Segments Immobilien & Sparkassen liegt knapp 100 Mill. Euro darunter. Eine Direktbank ist untypisch für eine Landesbank, aber sie ist das Tafelsilber der BayernLB. Vermutlich wird es trotzdem nicht lange dauern, bis das nächste Gerücht über einen Verkauf die Runde macht.