Nach dem Mitte 2021 gescheiterten Provisionsdeckel für Lebensversicherungen brachte die BaFin dieses Jahr einen Richtwert für Provisionen ins Gespräch. Doch jegliche Begrenzung für Vertriebsprovisionen scheut die Branche wie der Teufel das Weihwasser. Nun ist auch der Richtwert für Provisionen vom Tisch, so steht es in einem Entwurf eines Merkblatts zur kapitalbildenden Lebensversicherung. Dennoch: Die BaFin will mehr Kundennutzen bei der Lebensversicherung und wohl insbesondere bei der fondsgebundenen Versicherung. Wenn schon keine Begrenzung der Provisionen, so will die Aufsichtsbehörde künftig genauer bei den Kosten hinschauen und Kriterien entwickeln, wann Fehlanreize für eine aggressive Verkaufspraxis vorliegen. Die Vertriebsvergütung wird also weiterhin im Spannungsfeld zwischen Beratungsaufwand und Verbraucherschutz stehen. Man darf gespannt sein, wie der Austausch zwischen BaFin und Branche weitergeht. Wahrscheinlich ist aber schon, dass die Behörde künftig mehr Kundennutzen einfordern dürfte.