Den Auto-Dividenden droht der Rückwärtsgang
Autoaktien
Dividenden in Gefahr
Von Werner Rüppel
Aktionäre mögen Dividenden, füllen sie doch den Geldbeutel. Vorsicht ist aber gerade bei Werten mit hoher Dividendenrenditen geboten, denn die Ausschüttungen dieser Titel sind häufig nicht dauerhaft. Daher setzten etliche Investoren auf Dividendenaristokraten, nämlich Aktien, die durch stetige und häufig steigende Dividenden überzeugen. Doch gilt es auch bei den Aristokraten genau hinzuschauen. Denn auch blaues Blut wird mitunter rot.
Vor dem Hintergrund einer abschmierenden Branchenkonjunktur und mehrerer Gewinnwarnungen stehen nun nicht allein die Gewinne, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Dividenden der Autobauer unter Druck. Dabei haben Volkswagen-Stämme sowie die im Dax vertretenen Volkswagen-Vorzugsaktien und die Vorzugsaktien der Porsche SE durch stetige und steigende Ausschüttungen den Status als Aristokraten erlangt.
Enttäuschung bei BASF
Was mit einem Aristokraten passiert, wenn die Gewinne über Jahre schwächeln, hat gerade BASF vorgemacht. Denn das ehemalige Vorzeigeunternehmen in Sachen Ertrags- und Dividendenstabilität hat gerade die Ausschüttung von 3,40 Euro je Aktie um ein Drittel auf mindestens 2,55 Euro je Aktie in den kommenden Jahren gekürzt. Wobei selbst Substanzwerte die Ausschüttung, wenn die Erträge deutlich zurückgehen, oftmals zurücknehmen. Denn zum einen ist es immer schlecht, über mehrere Jahre aus der Substanz auszuschütten, weil es dann irgendwann nur noch wenig Substanz gibt. Zum anderen gilt es auch einen vielleicht notwendigen Stellenabbau oder mitunter notwendige Werksschließungen der Öffentlichkeit zu vermitteln. Da stellt sich dann zum Beispiel bei VW schon die Frage, ob nicht auch die Aktionäre weniger bekommen sollten.
Für Aktionäre, die an stetigen und hohen Ausschüttungen interessiert sind, gibt es indes Alternativen zu Volkswagen & Co. So liefern Versicherungskonzerne wie Allianz und Münchener Rück stabile und über die Jahre steigende Erträge und Dividenden. Da müssen die Anteilseigner nicht um die Ausschüttungen bangen.