WertberichtigtRolls-Royce

Der Feind im Inneren

Der neue Rolls-Royce-Chef hat wegen seiner Doppelstaatsbürgerschaft angeblich keinen Zugang zu Dokumenten der Regierung, in denen es um das U-Boot-Geschäft des Unternehmens geht. Aber wenn chinesische Staatsunternehmen in Großbritannien Atomkraftwerke bauen dürfen, kann man als Personalentscheider schon mal durcheinanderkommen.

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hip London

Wäre Tufan Erginbilgiç Russe, würde sich niemand darüber ereifern, dass der neue Rolls-Royce-Chef angeblich keinen Zugang zu geheimen Regierungsdokumenten bekommt, die sich mit dem U-Boot-Geschäft der FTSE-100-Gesellschaft befassen. Doch er ist türkisch-britischer Doppelstaatsbürger. Damit ist es ein Aufreger für alle, die sich dafür einsetzen, dass jeder dort alle Rechte genießen sollte, wo er gerade leben will. Rolls-Royce produziert die Atomreaktoren für die britische U-Boot-Flotte, die der nuklearen Abschreckung dient. Die Türkei hat in den vergangenen Jahren Russland Avancen gemacht. Dass es da ein Problem geben könnte, ist offenbar weder dem Personaldienstleister aufgefallen, der ihn angesprochen hat, noch den Boardmitgliedern, die den altgedienten BP-Manager ins Amt gehoben haben. Der Kalte Krieg ist schließlich vorbei. Vom Feind im Inneren hat man schon lange nichts mehr gehört. Und Großbritannien hat die Stromversorgung der Zukunft an chinesische Staatsunternehmen ausgelagert. Da kann man schon mal durcheinanderkommen.

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