Der Markt für Interims-Manager kühlt sich wieder ab
Führungskräfte auf Zeit
Der Markt für Interims-Manager kühlt etwas ab
sar Frankfurt
Nach einem starken Vorjahr hat die Nachfrage nach Interims-Managern 2023 wieder etwas nachgelassen. Zu dieser Einschätzung gelangen mehr als 920 Interims-Manager, die für eine Erhebung des Dienstleisters Heuse Interim eine Einschätzung zum Markt in der DACH-Region abgegeben haben. In Schulnoten ausgedrückt, ist ihre Erwartung an das Jahr 2024 die Note 2,31. Das vergangene blieb unter den Erwartungen: Der Prognose von 2,07 stand eine tatsächliche Marktlage von 2,24 gegenüber.
Nach wie vor ist Interims-Management eine Männerdomäne: Heuse Interim zufolge sind nur 12% Frauen in der Branche tätig – allerdings starten sie tendenziell früher in den Beruf als Männer. Dass der Altersschnitt in der Branche generell hoch ist, liegt daran, dass bei vielen Mandaten Berufserfahrung gefragt ist. Wie eine Auswertung zu 963 Interims-Projekten zeigt, wurden die Manager auf Zeit in 23% der betrachteten Projekte als Generalisten auf Geschäftsführungs- oder Vorstandsebene geholt.
13% der Aufträge hatten einen Personalschwerpunkt, jeder zehnte Einsatz betraf das Finanz- und Rechnungswesen. Wie bereits im Vorjahr fanden 2023 die meisten Einsätze in der Automotive-Branche (17%) sowie im Maschinen- und Anlagenbau (16%) statt.
Eigenes Netzwerk zählt
Im Schnitt kamen die befragten Manager für 2023 auf 4,7 konkrete Interims-Projektanfragen. Der Grund für jeden dritten ausgewerteten Einsatz lag darin, dass zusätzlicher Managementbedarf abgedeckt werden musste. In 29% der Einsätze sollten die Interimer bei Projektarbeit unterstützen, 27% wurden geholt, um eine Restrukturierung zu bewältigen. Rund jeder zweite betrachtete Einsatz wurde den Managern dabei über einen Dienstleister vermittelt, in 27% der Fälle kam die Empfehlung über das persönliche Netzwerk.
Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer hat den Schritt ins Management auf Zeit bewusst gewählt: Drei Viertel haben sich nach eigenen Angaben gezielt für den Schritt ins Interims-Management entschieden. Nur 9% bezeichnen die Interims-Arbeit als Notlösung, weil sie keine adäquate Festanstellung fanden.