Die EU-Kommission sollte ein wenig mehr Demut zeigen
EU-Haushalt
Ein wenig mehr Demut, bitte
rec Brüssel
Die Reaktion der Europäischen Kommission auf das kritische Urteil des Rechnungshofs zum EU-Haushalt muss zu denken geben. Tenor vonseiten der Behörde: Ist doch alles halb so wild. Die Einwände habe man "zur Kenntnis genommen", heißt es lapidar. Vorwürfe von Unregelmäßigkeiten bei der Auszahlung von Milliarden aus EU-Wiederaufbaufonds weist die Behörde brüsk zurück. Darüber hinaus: viel Selbstlob, kaum Anzeichen von Einsicht. Es ist nicht das erste, nicht das zweite, nicht das dritte, es ist das vierte Mal nacheinander, dass der Rechnungshof wegen fehlerhafter Ausgaben die EU-Kommission tadelt. Nicht nur das: Es gibt nach wie vor keinen Plan, um ab 2028 die hunderte Milliarden Euro an Bonds zu tilgen, die im Zuge des Wiederaufbaufonds über Jahre auf die Finanzmärkte kommen. Und dann prangert auch noch der Fiskalausschuss einen allzu laxen und nachsichtigen Umgang mit Schulden- und Defizitsündern an. Bei so geballter Kritik an den öffentlichen Finanzen in der Europäischen Union darf man ein wenig mehr Demut von der EU-Kommission erwarten.