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Die Genossin der Bosse

Die Reichen besteuern bis es quietscht? Es gebe keine Pläne für eine Vermögenssteuer, sagte die Labour-Finanzpolitikerin Rachel Reeves. Das bringt die Partei dem Sein ihrer urbanen Wählerbasis näher. Und das bestimmt ja bekanntlich das Bewusstsein.

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Die Reichen besteuern, bis es quietscht? Als Jeremy Corbyn noch an der Spitze der Labour Party stand, mag das noch Thema gewesen sein. Nun hat die größte britische Oppositionspartei der Finanzpolitikerin Rachel Reeves zufolge keine Pläne für eine Vermögensteuer. Auch den Spitzensteuersatz will sie nicht anheben. Das bringt die Partei dem Sein ihrer urbanen Wählerbasis näher. Und das bestimmt ja bekanntlich das Bewusstsein. Es ist schon lange nicht mehr die Arbeiterschaft, die bei Labour den Ton angibt, auch wenn die Partei weiterhin auf Spenden der Gewerkschaften angewiesen ist. In den Städten sind es Lehrer und Beamte, Anwälte und andere Akademiker, nicht etwa Deliveroo-Lieferfahrer oder andere Leidtragende der Gig Economy. Reeves' Parteifreunde besitzen Immobilien, die Millionen wert sind. Sie haben mit der Oberschicht mehr gemein als mit der Unterschicht. Kein Wunder, dass sich Vertreter der britischen Wirtschaft um Termine mit der Genossin der Bosse reißen. Sie wollen sichergehen, dass sich nichts grundlegend ändert, sollte Keir Starmer in 10 Downing Street einziehen.

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