EU-Rechnungshof

Ein Hoch auf das Covid-Zertifikat

71 Mill. Euro hat sich die EU IT-Instrumente zum koordinierten Kampf gegen die Pandemie kosten lassen. Überwiegend fallen sie beim Europäischen Rechnungshof durch – mit einer Ausnahme.

Ein Hoch auf das Covid-Zertifikat

rec

„Keine Risiko-Begegnungen“: Wer hoffte nicht auf diese Nachricht in der Corona-Warn-App, als die Pandemie in vollem Gange war? Hierzulande stieß die Smartphone-App zur Kontaktnachverfolgung auf reges Interesse – anderswo nicht. Das zeigt ein Sonderbericht des Europäischen Rechnungshofes, der die EU-weite Koordination im Kampf gegen Corona ausgewertet hat. 83% aller im Untersuchungszeitraum bis Mai 2022 erfassten Daten aus Apps zur Kontaktnachverfolgung in der EU stammten demnach aus Deutschland. Auch andere Instrumente hätten sich als eher untauglich erwiesen, moniert der Rechnungshof – zumindest mit Blick auf ein abgestimmtes Vorgehen in der EU. Das sollte Grenzkontrollen überflüssig machen und Reisen innerhalb Europas erleichtern. Insgesamt 71 Mill. Euro ließ sich die EU-Kommission die diversen IT-Instrumente kosten – und immerhin eines erhält den Segen der Rechnungshüter: das digitale Covid-Zertifikat. Sogar 45 Länder außerhalb der EU hätten vom einheitlichen Impf- und Genesungsnachweis Gebrauch gemacht.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.