Ein Problem mit der Quote
jsc
Über die eine Quote spricht die KfW gerne: 50% der Positionen im Vorstand, so betonte Bankchef Günther Bräunig auch am Donnerstag, sind nach der angekündigten Beförderung von Christiane Laibach weiblich besetzt – gut so! Über eine andere Quote äußert sich die Bank indes weniger gerne. Die Kapitalquote nämlich sieht auf dem Papier mit 24,3% gut aus, basiert aber nicht nur auf einem soliden Kapitalpolster, sondern auch auf einem von der KfW selbst entwickelten Modell. Kämen die neuen Baseler Regeln, die international schon vereinbart worden sind, unverändert ins Gesetz, dürfte diese Quote stark fallen – wie stark, lässt die Förderbank leider unbeantwortet. Für eine Entschärfung der Regeln hat die Bank zwar gute Argumente – das spezifische Geschäftsmodell einer Förderbank ist eben nicht immer so riskant, wie es das Baseler Regelwerk nahelegt. Den Anschein, als staatliches Institut bevorzugt behandelt zu werden, fürchtet die KfW aber offenbar gleichwohl. Sie beziffert die möglichen Baseler Effekte auf die Kapitalquote nicht. Eine Debatte über angemessene Vorgaben für Förderbanken kommt so leider nicht auf.