Erratische Kommunikation
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Volkswagen sieht sich bislang trotz der mit dem Russland-Ukraine-Krieg einhergehenden Unsicherheiten auf Kurs, die für 2022 gesteckten Finanzziele zu erreichen. Europas größter Autohersteller verdient gut. Den Aktionären steht nach der Hauptversammlung am Donnerstag eine um 56% steigende Dividende für das vergangene Geschäftsjahr ins Haus. Zugleich hat es das Unternehmen mit Großbaustellen rund um das China-Geschäft sowie die Software-Einheit Cariad zu tun, deren Bewältigung mittelfristig über die Wettbewerbsfähigkeit der Wolfsburger entscheiden wird. Marktanteilsverluste im wichtigsten Einzelmarkt sowie große Softwareprobleme nagen an der Reputation des Konzerns – und an der seines Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess. In dieser Gemengelage zudem um den 77. Jahrestag der Befreiung Europas von der Nazi-Tyrannei einen Aufruf an die EU zu richten, über ein Ende des von Russland ausgelösten Kriegs in der Ukraine zu verhandeln, um Wirtschaft und freien Handel zu schützen, war nicht sehr klug und ein neuer Beleg für erratische Kommunikation.