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Fatalistische Aktionäre

Die Aktionäre des Schweizer Fondsmanagers GAM haben nach dem langen Niedergang ihres Unternehmens nicht mehr viel zu verlieren. In dieser Situation neigen offensichtlich viele zu fatalistischem Verhalten.

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Fatalistische
Aktionäre

dz - Zürich

"Trau, schau wem", war ein Leitspruch vieler GAM-Aktionäre, die sich gegen die Übernahmeofferte von Liontrust entschieden haben. Gewiss, die Offerte der Briten wirkte nie attraktiv. Sie bewertete die einst mit 4 Mrd. sfr kapitalisierte GAM noch mit 90 Mill. sfr. Freilich ist der Schweizer Fondsmanager in einem beklagenswerten Zustand. Das Management um Präsident David Jacob mahnte zwar eindringlich, dass es ohne Liontrust keine Zukunft für GAM mehr gebe. Doch deren Aktionäre wissen auch, dass Jacob und sein CEO in den gut fünf Jahren ihres Wirkens viel zu wenig unternommen haben, um die Strukturen des von einem massiven Kundenexodus geplagten Assetmanagers auf ein tragfähiges Niveau zu verkleinern. Warum dem Management also die Tür zum französischen Abgang öffnen? Die Absage an Liontrust bedeutet freilich nicht, dass die GAM-Aktionäre den Leuten um Newgame das Vertrauen schenken. Warum auch? Dort glänzen ja erst Versprechungen. Das Votum der GAM-Aktionäre hat fatalistische Züge - viel haben sie ohnehin nicht mehr zu verlieren.

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