Lufthansa-Aktionäre werden für die Studie von Allianz Trade höchstens ein müdes Lächeln übrighaben. „All the way up“ verspricht die Überschrift, während der Lufthansa-Aktienkurs nur den Weg nach unten kennt. Die Bewertung ihres Investments ist im laufenden Jahr um rund ein Fünftel gesunken. Allianz Trade schaut allerdings nicht auf die Aktienkurse, sondern auf die Gesamtdaten der Airline-Branche. Diese haben schon einen Weg nach oben absolviert.

Ausgangspunkt sind die Flugpreise. Insbesondere in den wichtigen Märkten Europa und Nord- sowie Südamerika liegen sie deutlich über dem Niveau des Jahres 2019. In Asien und dem Nahen Osten sind sie zwar zuletzt gesunken, aber nicht unter das Niveau vor der Pandemie.

Die Touristen stürmen also wieder die Flugzeuge. Dies sei anders als in früheren Rezessionen, kommentiert Allianz Trade. Das zeigt sich nicht nur in den Preisen als Resultante von Nachfrage und Angebot, sondern auch in der Veränderung der Ankünfte auf Flughäfen nach internationalen Flügen. Das Vorkrisenniveau ist weltweit praktisch wieder erreicht, wenngleich es regional erhebliche Unterschiede gibt. Im vergangenen Jahr machten laut Allianz mit 1,3 Milliarden Personen rund ein Drittel mehr internationale Flugreisen als im Jahr 2022.

Die Nachfrage führt auch dazu, dass die Flugzeughersteller kräftig produzieren. Boeing hat zwar noch nicht das Niveau vor der Corona-Ausbreitung erreicht, schließlich schlagen die hausgemachten Probleme ins Kontor, aber nach Einschätzung von Allianz Trade wird das Duo bereits im nächsten Jahr fast so viele Maschinen ausliefern wie im Jahr 2019. Hauptausgabeposten für alle Fluggesellschaften ist der Treibstoff. Allerdings gibt es regional sehr unterschiedliche Kostenanteile.