Freie Fahrt für Börsen-Agnostiker
jsc
Kaum taumeln die Börsen, fließt Geld aus den Fonds. Rund 17 Mrd. Euro zogen deutsche Anleger im dritten Quartal aus Publikumsfonds ab, berichtet der Fondsverband BVI. Rentenfonds, Geldmarktfonds, Mischfonds und Aktienfonds wurden jeweils um Milliardenbeträge erleichtert, nur Immobilienfonds, das liebgewonnene Betongold also, lockten noch ein paar hundert Milliönchen an. Das Geschäft ist prozyklisch – und das ist ein Jammer. Denn bereits erlittene Kursverluste sollten kein Grund für einen Ausstieg sein, die künftige Entwicklung der Kurse ist auch in unruhigen Marktphasen nicht unbedingt schlechter. Märkte haben Launen, Chancen und Risiken verändern sich stets – doch ob der Ein- oder Ausstieg zu diesem oder zu jenem Zeitpunkt günstiger wäre, lässt sich kaum sagen. Am besten wäre es, Ein- und Auszahlungen allein vom persönlichen Bedarf abhängig zu machen und eine agnostische Haltung zum kurzfristigen Marktgeschehen zu kultivieren. Nicht nur der Fondsabsatz wäre stabiler – auch das Anlageergebnis wäre tendenziell besser.