Frischer Wind für den Aufsichtsrat
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Erinnert man sich in Baden-Baden eigentlich noch an Fraser Perring? Richtig, das war doch der, der den überaus erfolgreichen ehemaligen MDax-Konzern Grenke aufs Short-Seller-Glatteis geführt hat und der Bilanzmanipulation beschuldigt hat. Reflexartig wurde dem bösen Buben vorgehalten, bei dem Leasingspezialisten „Vertrauen zerstört und sehr viel Porzellan zerschlagen“ zu haben. Heute redet davon niemand mehr in Baden-Baden. Perring hat nur den Finger in die Wunde gelegt. Genügend Porzellan zerschlagen aber hat der Leasingspezialist schon selbst – zu intransparent war das eigene Franchisesystem, zu große Lücken klafften in der Compliance-Organisation und internen Revision. Längst ist die Aufarbeitung der Missstände zu einem Marathonlauf mutiert, der das Gesicht des Vorstands und nun auch des Aufsichtsrats stark verändert oder verändert hat. Spät, hoffentlich nicht zu spät, hat der Aufsichtsratsvorsitzende Ernst-Moritz Lipp erkannt, dass es darum geht, die Führungsgremien von Grenke mit ausgewiesenen Experten aufzufrischen, die mit dem alten System nichts am Hut hatten.