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Gemeinschaft der Gläubigen

Hätte die Bank of England die Untersuchung ihrer Prognoseprobleme einem unabhängigen Kopf überlassen, könnte man auf Besserung hoffen. Der ehemalige US-Notenbankchef Ben Bernanke ist zwar wohlbekannt, gehört aber der gleichen Denkschule an wie die britischen Geldpolitiker.

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Und wieder hat die Bank of England eine Chance verschenkt, frischen Wind in die Korridore ihres Komplexes in der Londoner Threadneedle Street zu bringen. Ausgerechnet der ehemalige US-Notenbankchef Ben Bernanke soll die Untersuchung leiten, die herausfinden soll, warum die Zentralbankökonomen mit ihren Prognosen zuletzt derart stark daneben lagen. Er ist zwar prominent, steht aber für die gleiche neo-keynesianische Politik, gehört also gewissermaßen zur Gemeinschaft der Gläubigen. Man kann sich das Ergebnis bereits vorstellen: In einer Phase großer Ungewissheit voller nie dagewesener und unvorhersehbarer Schocks habe sich die britische Notenbanken noch ganz gut geschlagen, wird es im Schlussbericht wohl heißen, gefolgt von ein paar Verbesserungsvorschlägen, die nicht über marginale Veränderungen am bestehenden Prognosemodell hinausgehen. Dabei wäre mehr Diversität des Denkens dringend angesagt. Doch solange man nicht zugibt, durch Quantitative Easing maßgeblich zur Inflation beigetragen zu haben, besteht bei den Analysen ohnehin wenig Hoffnung auf Besserung.

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