Geschwächter Wettbewerb
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Das strahlende Comeback des schwedischen Netzwerkausrüsters Ericsson blendet manchen Aktionär derart, dass er gleich das Kind mit dem Bade ausschütten will. Der zweitgrößte Anteilseigner Cevian, der für eine aktivistische Rolle bekannt ist, mahnt auch nach großen Sprüngen bei Umsatz und Ertragskraft zu mehr Ehrgeiz – auch in der Hoffnung auf eine stärker steigende Dividende. Gleichwohl hat das Ericsson-Management Gründe zur Vorsicht. Denn ein Teil des Erfolgs im vergangenen Jahr ist auch der Schwäche der Wettbewerber geschuldet. So hat nun Nokia den Anschluss bei 5G verloren und in der Folge Umsatz und Marktanteile. Aber die Finnen haben unter ihrem neuen CEO eine entschiedene Aufholjagd angekündigt. Die Schwäche des Branchenprimus Huawei ist dagegen politisch bedingt. Die Chinesen werden in vielen westlichen Ländern beim 5G-Ausbau ausgebremst. Beides hat Ericsson genützt. Aber der Bann gegen Huawei könnte für die Schweden und die Finnen zum Bumerang werden – wenn die Chinesen ihrerseits beiden den Marktzugang erschweren.