Griechenland auf Kurs zum Investment Grade
Griechenland
Auf Kurs zum Investment Grade
rec Brüssel
"Ohne Troika, ohne Schäuble": Griechenlands Oppositionsführer Alexis Tsipras hat auf Hassobjekte aus dramatischen Zeiten von Schuldenkrise und Austerität gesetzt, um im Wahlkampf zu punkten. Damit ist der linke Rebell gescheitert: Seine Syriza-Partei landete auch im zweiten Wahlgang abgeschlagen hinter den Konservativen unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis. Tsipras' Appell an tief sitzende Traumata von Fremdbestimmung, Kapitalverkehrskontrollen und Sparpolitik hat bei den meisten Griechen nicht gezogen. Warum auch? Wachstum und Investitionen legen so stark zu, dass Ökonomen Griechenland als "Outperformer" in Europa bezeichnen – ungeachtet der höchsten Jugendarbeitslosigkeit. Das Land gehört auf Jahre hinaus zu den Hauptprofiteuren des EU-Wiederaufbaufonds. Es hat die Rückkehr an die Kapitalmärkte geschafft. Die hohe Schuldenlast gilt dank langer Laufzeiten trotz stark gestiegener Zinsen als handhabbar. Und mehr denn je winkt mit dem klaren Wahlausgang die Rückkehr zum Investment Grade – sofern Mitsotakis die in Aussicht gestellte Reformagenda durchzieht.