KommentarAxa Investment Managers 

Größe ist im Fondsgeschäft nicht alles

Nach der Übernahme von Axa Investment Managers durch BNP Paribas in Frankreich fallen deutsche Fondsadressen im internationalen Größenvergleich zurück. Doch das sagt wenig über die Stärke der deutschen Anbieter aus.

Größe ist im Fondsgeschäft nicht alles

Axa 

Keine Blaupause für Fondsbranche

Von Jan Schrader

Im Größenvergleich sehen Deutschlands Fondsadressen wieder mal klein aus. In Frankreich kommt nach Amundi nun auch BNP Paribas im Assetmanagement auf ein Billionenvermögen, sobald sich die Großbank das Investmentmanagement des Versicherers Axa einverleibt hat. Auch zahlreiche US-Adressen spielen in dieser Größenordnung. Deutschlands größte Fondsgesellschaft DWS ist mit einem Volumen von 933 Mrd. Euro noch von der Billionenmarke entfernt. Große Übernahmen sind hier nicht in Sicht. Die Allianz zählt nur dann zu den ganz Großen, wenn die US-Tochter Pimco mitgezählt wird.

Aber der bloße Größenvergleich sagt wenig über die Stärke der Branche. Dafür ist sie schlicht zu heterogen. Einige Versicherer wie hierzulande die Meag im Konzern der Munich Re oder in Italien das Investmentmanagement der Generali mögen in Teilen mit Axa Investment Managers vergleichbar sein. Aber für die allermeisten Fondsgesellschaften lassen sich keine konkreten Lehren ableiten.

Natürlich gibt es auch in der deutschen Branche Konsolidierungsdruck: Das gilt etwa für ETF-Anbieter, wo nur noch die DWS als deutsches Haus Gewicht hat, oder für Master-Kapitalverwaltungsgesellschaften, wo Universal-Investment und HSBC Inka viel Investorengeld eingesammelt haben. Auch Übernahmeträume sind deutschen Häusern nicht fremd. Die DWS mühte sich vor zwei Jahren vergeblich um die niederländische NN Investment Partners, die stattdessen an Goldman Sachs ging. Heute schielt das Haus eher auf kleinere Zukäufe.

Zugleich gibt es aber auch Sparten, wo Größe kaum entscheidend ist. Für DekaBank und Union Investment etwa zählt die Verankerung im Vertrieb der Sparkassen und Genossenschaftsbanken mehr als bloße Skalenerträge. Das gilt auch für einige bankunabhängige Häuser wie Flossbach von Storch oder DJE. Im Immobilieninvestment zählt die Expertise, weniger eine große Plattform. Für etliche unabhängige Vermögensverwalter mit jeweils einer Handvoll an Beschäftigten ist ebenfalls Platz. Angesichts der Vielfalt der Geschäftsmodelle gibt es keine Blaupause.

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