EZB

Grüne Gefahr

Die Europäische Zentralbank (EZB) will mehr tun im Kampf gegen den Klimawandel. Dagegen ist wenig zu sagen. Im Gegenteil: Der Klimawandel ist eine Jahrhundertaufgabe, der sich auch die Zentralbanken nicht entziehen können und dürfen.

Grüne Gefahr

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Die Europäische Zentralbank (EZB) will mehr tun im Kampf gegen den Klimawandel. Dagegen ist wenig zu sagen. Im Gegenteil: Der Klimawandel ist eine Jahrhundertaufgabe, der sich auch die Zentralbanken nicht entziehen können und dürfen. Und sie haben vielfältigste Handlungsoptionen, vor allem um den Markt für grüne Vermögenswerte zu fördern – wobei auch sie aufpassen müssen, dass sie nicht zu „Greenwashing“ oder einer „grünen Blase“ beitragen. Eine explizite Ausrichtung der Geldpolitik am Klima, wie sie die EZB mit ihren neuen Beschlüssen mehr und mehr vollzieht, birgt aber Interessenkonflikte und ist ein großes Risiko. Wenn die EZB den Bestand an Unternehmensanleihen nun von „braun“ auf „grün“ umschichtet, ist ihr Applaus gewiss. Aber was ist, wenn dereinst aus geldpolitischen Gründen die Bilanz reduziert werden muss und auch „grüne“ Anleihen verkauft werden müssen? Dann werden der Aufschrei und der öffentliche Druck groß sein. Die aktuelle Situation zeigt leider, wie schwer es sein kann, für stabile Preise zu sorgen. Die EZB sollte sich da nicht verzetteln und nicht neue Fronten für die Zukunft eröffnen.