Gutes Geld gutem hinterherwerfen
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Liest man die Entwicklung der Risikovorsorge wie eine Art Frühwarnsystem, lohnt ein Blick in die Bilanzen der Bürgschaftsbanken. Nachdem die Rückstellungen dafür 2020 in die Höhe geschnellt waren, konnte im laufenden Jahr bereits ein Teil der Risikovorsorge wieder aufgelöst werden. Die Corona-Hilfsprogramme in Form erweiterter Bürgschaften tun also ihre gewünschte Wirkung. Wenn die Hilfen aber zum Jahresende wieder zurückgefahren werden, drohen die betroffenen Firmen aufgrund schlechterer Ratings an Kreditwürdigkeit zu verlieren. In der Folge würden viele von ihnen trotz voller Auftragsbücher den eigenen Aufschwung nicht mehr finanzieren können und müssten Insolvenz anmelden. Und das, nachdem man sie bis dahin gut durch die Krise gebracht hat.
Um eine solche Tragik zu vermeiden, appelliert der Verband Deutscher Bürgschaftsbanken an Bund und Länder, die Maßnahmen nochmals um ein halbes Jahr zu verlängern. In Situationen wie diesen muss man eben abwägen, ob es nicht sinnvoll sein kann, gutes Geld gutem hinterherzuwerfen.