Munich Re

Hätte, hätte, Fahrradkette

Ach ja, wie stände es um die Welt, wenn ihr so einiges erspart geblieben wäre! Den Konjunktiv verwenden Unternehmen gerne, wenn sie darlegen wollen, wie ihre Situation wäre, wenn dieses oder jenes nicht eingetreten wäre. Auf dieses Mittel greifen...

Hätte, hätte, Fahrradkette

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Ach ja, wie stände es um die Welt, wenn ihr so einiges erspart geblieben wäre! Den Konjunktiv verwenden Unternehmen gerne, wenn sie darlegen wollen, wie ihre Situation wäre, wenn dieses oder jenes nicht eingetreten wäre. Auf dieses Mittel greifen sie zurück, wenn ihnen etwas widerfahren ist – von extern, versteht sich –, so dass ihre Erfolgsrechnung verhagelt wurde. Diese Unsitte in der Kommunikation – eigentlich eine Paradedisziplin von chronisch defizitären Firmen aus der Start-up-Szene – scheint in der Coronakrise auch bei Blue Chips um sich zu greifen. Beispiel MunichRe: Zur Bilanzvorlage wies der größte Rückversicherer der Welt in München darauf hin, dass ohne die Belastungen aus der Pandemie das für 2020 ursprünglich avisierte Gewinnziel von 2,8 Mrd. Euro erreicht worden wäre. Bleibt zu hoffen, dass es der Vorstand den Anlegern erspart darzulegen, wie es um die Profitabilität bestellt wäre, wenn die Schäden aus Naturkatastrophen herausgerechnet worden wären. Der Informationsgehalt solcher Aussagen tendiert gegen null. Hätte, hätte, Fahrradkette!