Halbe Kehrtwende von Eon
ak
Noch vor wenigen Wochen hieß es bei Eon, eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke sei allein schon technisch nicht machbar. Doch was interessiert mich mein Geschwätz von gestern? Auf einmal zeigt sich der Energiekonzern „bereit zu Gesprächen“. Es ist ein äußerst vorsichtiges Lavieren, der Eon-Vorstand achtet peinlich genau darauf, immer einen Schritt hinter der politischen Debatte zu bleiben – auch wenn dabei die Fakten schon mal auf der Strecke bleiben. Es ist durchaus möglich, dass eine Verlängerung der Laufzeit des eigentlich Ende des Jahres abzuschaltenden AKW Isar2 eine monetär lukrative Angelegenheit werden könnte. Im zweiten Quartal hat der Eon-Konzern zuvor nicht auf Termin verkaufte Strommengen bereits mit satten Gewinnen veräußern können. Die Kosten für einen potenziellen Weiterbetrieb dürfte sich der Energieversorger von der öffentlichen Hand gut bezahlen lassen. Was bei diesem Feilschen dann noch bleiben würde von der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, die Eon-Chef Leonhard Birnbaum so gerne betont, bleibt abzuwarten.